In der Nachkriegszeit erlebte der VfR Neuss eine sportliche Blütezeit, die ihn 1966 bis in die damals zweitklassige Regionalliga West
führte. 1948/49 errang der VfR die Meisterschaft der Bezirksklasse und
schaffte damit den Aufstieg in die Landesliga, die zu jener Zeit höchste
deutsche Amateurklasse.
In der Saison 1960/61 gewann der Verein die Meisterschaft in der
Landesliga Grevenbroich-Neuss und damit den Aufstieg in die höchste
Amateurklasse, die Verbandsliga Niederrhein.
Dort etablierte sich die VfR-Mannschaft für die folgenden fünf Jahre
und holte in der Runde 1965/66 die Verbandsligameisterschaft unter
Trainer Willi Koll. In der Aufstiegsrunde setzte man sich gegen die Konkurrenten Hammer SpVg, SSV Hagen und Bonner SC
durch und hatte damit den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga West
erreicht. Der Aufsteiger vom Stadion an der Hammer Landstraße nahm den
Elan des Aufstiegs mit und landete nach beachtenswerten Siegen unter
anderem über VfL Bochum, Preußen Münster, Bayer 04 Leverkusen und den Wuppertaler SV am Rundenende auf Platz acht. Wesentlich dazu beigetragen hatten der reaktionsschnelle Torhüter Klaus Schonz, Ausputzer Josef Kokesch und Torjäger Ulrich Kohn.
In die Annalen des VfR ging dann das Saisoneröffnungsspiel der Runde 1967/68 ein. Bundesligaabsteiger Fortuna Düsseldorf
eröffnete die Regionalligarunde am 13. August 1967 in Neuss. Zur
Halbzeit stand es vor 13.500 Zuschauern standesgemäß 1:3 für die klar
favorisierte Fortuna. In einer tollen zweiten Spielhälfte erzielte
Mittelstürmer Kohn in der 77. Minute den 5:4-Siegtreffer für Neuss. Und
auch das Rückspiel beim Rivalen von der gegenüberliegenden Rheinseite
gewann der VfR Neuss mit 2:1. Mit dem neuen Trainer Manfred Krafft konnte Neuss 1969 und 1970 jeweils den neunten Rang in der Regionalliga West belegen, aber die Abgänge von Spielern wie Werner Tenbruck
und Robert Begerau machten sich dann doch bemerkbar. 1972 folgte der
Abstieg in die Verbandsliga Niederrhein, wo man vergeblich den
Wiederaufstieg anstrebte. 1978 verpasste der VfR Neuss die Qualifikation
zur neugegründeten Oberliga Nordrhein
und verschwand in der Viertklassigkeit. Hochverschuldet pendelte der
Klub in den folgenden Jahrzehnten zwischen Verbands- und Landesliga,
2006 folgte der Sturz in die Bezirksliga.
Der Verein war zweimal in der Hauptrunde des DFB-Pokals vertreten. 1980/1981 scheiterte der VfR mit 2:7 an Rot-Weiss Essen und 1976/1977 unterlag er mit 0:3 bei Bremerhaven 93. Ein weiteres Pokal-Highlight war 1961 die 2. Runde des Westdeutschen Pokals, als der VfR Neuss gegen seinen rheinischen Rivalen Fortuna Düsseldorf 2:1 siegreich blieb.
Der Verein trägt seine Spiele im Stadion an der Hammer Landstraße aus
dem Jahre 1919 aus, die Holztribüne wurde im Jahr 1923 erbaut. Nach
schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg trug der VfR vorübergehend
seine Spiele im Neusser Jahnstadion
aus, bevor man 1948 an die Hammer Landstraße zurückkehren konnte. 1978
wurde weiter ausgebaut und es kam eine überdachte Stehtribüne auf der
Gegengeraden dazu.
Ende der 1990er kann der VfR ins Trudeln, Unruhe im Umfeld und enorme
finanzielle Probleme hätten um ein Haar dazu geführt, dass der Verein
von der Bildfläche verschwindet. Die Insolvenz konnte in letzter Sekunde
abgewendet werden. Sportlich fiel man bis in die Bezirksliga, wo man
fünf lange Jahre spielte bis 2009 wieder der Aufstieg in die Landesliga gelang.
Ende 2010 meldete der Verein erneut Insolvenz an.[1]
Infolgedessen wurde die erste Mannschaft nach 13 Spielen vom
Spielbetrieb in der Landesliga zurückgezogen. Der Verein setzte den
Spielbetrieb in der Saison 2011/12 in der Bezirksliga Niederrhein fort,
das Insolvenzverfahren wurde im September 2011 abgewickelt. Mit nur 9
Punkten aus 30 Spielen und 18:119 Toren stieg der VfR am Ende der
Spielzeit als Tabellenletzter in die Kreisliga A ab.
Im April 2013 gab die Stadt Neuss bekannt, das Stadion an der Hammer Landstraße zum 1. Juli 2013 zu schließen.